Einmal Hunsrück und zurück...
Auf den Spuren der "Heimat" Trilogie von Edgar Reitz.
1982/83 drehte der Regisseur Edgar Reitz den ersten Teil der „Heimat“ Trilogie im fiktiven Ort Schabbach im Hunsrück. Ein Film den wir uns heute noch immer mal wieder gerne ansehen, beschreibt er doch so eindrucksvoll das dörfliche Leben von 1919 bis in die Gegenwart. Ein Grund die fiktiven Drehorte einmal aufzusuchen, eine Tour durch den Hunsrück.
Der Hunsrück
Unser Reiseziel für den ersten Tag war die Ortschaft Sargenroth, hier befindet sich der Friedhof, auf welchem in den ersten Filmteilen die damaligen Hauptdarsteller beigesetzt werden. Zuvor jedoch machen wir einen Stop in Simmern , um uns den „Schinderhannes-Turm“ , hier war der berühmt berüchtigte Schinderhannes von Februar bis August 1799 gefangen, bevor ihm die Fluch gelang, heute befindet sich dort ein Museum.
Die „Filmgräber“ von Sargenroth sind auch heute noch vorhanden und werden von den Bewohnern von Sargenroth gepflegt als ob dort tatsächlich ein Stück Heimat begraben wurde. Es handelt sich um die Gräber der Familie Simon und Wiegand. Der Friedhof selbst mit der Nunkirche , deren Geschichte bis ins Jahr 1072 zurückgeht ist idyllisch auf einer Anhöhe zwischen dem Simmerbachtal und dem Soonwald unmittelbar am Dorfrand von Sargenroth gelegen . Direkt östlich grenzen das mit Orchideen bewachsene Rochusfeld und der Bismarckturm an die Nunkirche an.
Sargenroth Filmgräber
Am Parkplatz am Bismarckturm übernachteten wir. Dieser liegt in einem kleinen Wälcdhen unmittelbar an der Kreisstraße nach Sargenroth von Simmern aus kommend. Hier handelt es sich um einen Wanderparkplatz ohne Verbotsschilder und als Übernachtungsplatz ist dieser ideal. Die Kreisstraße ist nachts so gut wie nicht befahren und bei schönem Wetter ein idealer Ausgangspunkt für eine Wanderung. Natürlich ist dies nur ein Parkplatz ohne jegliche Ver- u. Entsorgung, dies gilt es bei der Reiseplanung zu beachten.
Am kommenden Tag führt die Reise nach Gehlweiler, dem fiktiven Ort Schabbach. Bereits in der HEIMAT-Trilogie war die Schmiede der Familie Simon ein Drehort in Gehlweiler. Für den Film „Die andere Heimat“ wurden jedoch 2012 ganze Straßenzüge des Dorfes in der Verbandsgemeinde Kirchberg mit aufwendigen Kulissen ins 19. Jahrhundert zurückversetzt. Auch im benachbarten Woppenroth wurden einige Filmszenen gedreht, insbesondere an der Kirche und am Dorfplatz sowie das „Schirmer-Haus“, Wohnhaus von Marie-Goot und Mätthes-Pat, was sich 2023 leider nur noch als Ruine darstellt.
Der fiktive Ort Schabbach
Eine weitere Station an diesem Tag war die Burg Baldenau, wo ebenfalls einige Szenen der Trilogie gedreht wurden. Die Burgruiene kann heute besichtigt werden eine Übernachtung auf dem dazugehörigen Parkplatz ist ebenfalls möglich, es sei den es finden dort die „Ritterspiele“ statt, so dass alle Parkplätze auch über Nacht belegt sind.
Als letzte Station besuchten wir noch den Ort Büchenbeuren, wo sich der Trilogie die Villa von Lucie und Eduard Simon befand, welche auch heute noch nahezu unverändert präsentiert.
Insbesondere wenn man die gesamte Trilogie von Edgar Reitz einmal gesehen hat ist diese Reise eine ganz besondere und man fühlt sich wie in eine andere Zeit versetz. Aber auch für Liebhaber rauher und schicksalhaften Gegenden ist der Hunsrück immer eine Reise wert, insbesondere in den wärmeren Monaten des Jahres. Auch wenn hier in den einschlägigen Stellplatzführern nicht so viele Stellplätze ausgewiesen sind, findet man doch zahlreiche Stellen wo man für eine Nach problemlos stehen kann. Wir sind uns sicher das wir insbesondere Gehlweiler und Sargenroth auf jeden Fall noch einmal besuchen werden.
Insbesondere im Frühling ist ein Ausflug in den Hunsrück empfehlenswert und der Parkplatz am Bismarckturm ein echter Geheimtipp. Zwischen Bismarkturm und Kirche Nunweiler, auf dem Rochusfeld blühen nun die Orchideenart „Knabenkraut“ und die Umgebung läd zu leichten Wanderungen geradezu ein.