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Südtirol im November, na klar...

Reiseberichte mit dem Pössl

Mit dem CamperVan nach Meran und zum Sellajoch

Eigentlich war der Kurztrip nach Südtirol nur für ein Herbert Pixner Konzert in Meran gedacht, denn es war ja bereits November und ganz Südtirol holt noch einmal Luft für die bevorstehende Wintersaison. Dennoch haben wir festgestellt, Südtirol mit dem CamperVan geht das ganz ja hindurch und bietet außerhalb der überlaufenen Urlaubszeiten außerordentliches.  Wir starten am Donnerstagmorgen ganz entspannt und ohne festes Ziel Richtung Südtirol. Durch die vielen Baustellen und Umleitungen in Süddeutschland haben wir doch für den ansonsten in einem Tag zu bewältigenden Trip nach Meran eine Menge Zeit verloren und in der Nacht noch einen Stellplatz zu suchen ist natürlich auch nicht das gelbe vom Ei. Also beschlossen wir noch mit den letzten Sonnenstrahlen den städtischen Stellplatz von Kufstein anzufahren, denn dieser ist ganzjährig geöffnet und liegt nur einen Steinwurf von der Autobahn entfernt.  Der Stellplatz verfügt über alle Ver- und Entsorgungseinrichtungen und ist somit ein idealer und empfehlenswerter Stellplatz unmittelbar an der Eissporthalle und unweit der Autobahn.

Südtirol im November , Zwischenstop in Kufstein

Bei der Ankunft sind wir allerdings überrascht, von den 6 asphaltierten Stellplätzen sind bereits 4 belegt und bis bei uns um 22 Uhr das Licht ausging war der Stellplatz komplett belegt, allesamt Durchreisende in Richtung Süden.

Am nächsten Morgen dann die Weiterfahrt nach Meran, wo wir nach kurzer Fahrt am Vormittag ankamen. Hier gibt es neben dem uns und bereits bekannten und auch sehr teuren „live Merano Camping“, mitten in der Stadt auch noch den neuen „Campingstop Meran“, nur 15 Fußminuten vom Stadtzentrum entfernt. Anmeldung und Zugangscode erhält man hier problemlos per WhatsApp nachdem man sein Kennzeichen fotografiert und an den Betreiber gesendet hat. 

 

Südtirol im November

Südtirol im November

Den ursprünglich geplanten Stellplatz „Schneeburghof“ im Dorf Tirol haben wir bewusst ausgelassen, Reservierungsanfragen per Mail werden hier nicht beantwortet und die Zufahrt ist auch extrem umständlich.

Zum eigentlichen Grund unseres Kurztrips nach Meran, dem Konzert von Herbert Pixner Projekt im Kursaal von Meran, es ist natürlich Geschmacksache wie so oft im Leben, uns hat es uns bereits im Herbst letzten Jahres so gut gefallen das es auch in diesem Jahr als Grund unserer Reise herhalten mußte und im kommenden Jahr werden wir, so Gott will, wieder ein herbstlicher Ausflug nach Meran unternehmen.

Nach dem Konzert und zu fortgeschrittener Stunde erlaubten wir uns die kurze Strecke mit dem Taxi zu fahren und genossen mit den vielfältigen Klängen des lokalen Künstlers eine ruhige nach auf dem Stellplatz.

Südtirol Sellajoch Campervan
Südtirol Sellajoch CamperVan

Südtirol im November

Sellajoch

Am nächsten Tag, einem Samstag, wollten wir unbedingt noch einen Abstecher zum Sellajoch unternehmen bevor wir wieder Richtung Deutschland starten, konnte man doch bei der Reise nach Meran schon die Schneebedeckten Gipfel sehen. Gestartet am frühen Morgen bei mehr oder Weniger angenehmen Temperaturen von um die14 Grad ging es also zum rund 85km entfernten Sellajoch durch das schöne und offensichtlich auch Touristenfreie Grödnertal hinauf zum legendären Paß. Bereits in Wolkenstein zeigte das Thermometer -1 Grad an und rutschte bis zur Paßhöhe auf bedrohliche -10 Grad an. Eben Südtirol im November. Im Grödnertal waren die Straßen geräumt und an den Hängen nur eine noch dünne Schneeschicht, zahlreiche Baustellen säumten die enge Paßstrecke und beseitigten wohl die Spuren der sommerlichen Blechlawinen die sich in den Urlaubsmonaten die Paßstraße hinauf und wieder herunter bewegen. Mehrere Kilometer ohne jeglichen Gegenverkehr macht die letzten Kilometer zum bekannten Aussichtspunkt zu einem wirklichen Erlebnis. Eine zauberhafte Winterlandschaft bei strahlendem Sonnenschein, so haben wir uns Südtirol im November vorgestellt. Am Paß angekommen summten aus der Ferne ein paar Schneekanonen um die Abfahrten für die bevorstehende Wintersaison zu präparieren und eine Handvoll Einheimischer die bereits die tollen Langlaufpisten nutzen. Von den Touristenmassen und Blechkolonen wie wir sie aus dem Sommer kannten keine Spur. Wir konnten ganz in Ruhe eine Reihe herrlicher Winteraufnahmen machen und einen Schneespaziergang zu den grandiosen Felsen hin unternehmen. Trotz Winterkleidung, Handschuhen und Bommelmütze war es zwar wunderschön aber auf deutsch gesagt auch „Arschkalt“ und wir waren auch wieder froh bei minus 10 Grad, strahlendem Sonnenschein unser Mittagessen bei 25 Grad im Wohnmobil mit der unvergleichbaren Aussicht zu genießen. Alleine dieser Nachmittag war für uns schon eine Reise nach Südtirol wert.

Im Hinblick auf die vielen Baustellen auf den Straßen in Deutschland zogen wir es dann doch vor die kommende Nacht nicht wie geplant hier oben auf dem Paß zu verbringen, sondern bereits am Nachmittag wieder Richtung Deutschland zu fahren.

Die letzte Nacht vor der Endgültigen Heimreise haben wir noch einen Stop kurz vor München eingelegt und mit der Maxlmühle, zwischen Weyarn und Valley nicht nur einen kulinarischen Volltreffer gelandet, sondern auch einen ausgezeichneten Übernachtungsplatz direkt neben der Mühle gefunden. Eine Urgemütliche alte historische Mühle mit Restaurant und einem großen Parkplatz mitten im Wald. Fragt man hier freundlich ob man eine Nacht auf dem Parkplatz stehen kann wir dies nicht abschlägig beantwortet. Die lokalen Spezialitäten und das urige und in tönernen Krügen servierte Bier runden also unseren letzten Abend in der Ferne ab und garantieren einen ruhigen Schlaf …

Wir werden auch im kommenden Jahr wieder ein verlängertes Wochenende in Südtirol verbringen und vermutlich die gleichen Orte anfahren, weil es uns sooo gut gefallen hat. Denn Südtirol ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert . Also, Südtirol im November ….na klar…